Auf Grundlage eines mehrjährigen Entwicklungsprozesses wurde am 11. Juni 2021 der Wohnungsteil am Areal der ehemaligen Rauchmühle nach 32 Monaten Bauzeit, als ein Bestandteil der vielfältigen Quartiersentwicklung, fertiggestellt und an die künftigen Nutzer übergeben. Anlässlich dieses Meilensteines luden die Bauherren – PRISMA Unternehmensgruppe und Salzburg Wohnbau – zu einem Lokalaugenschein mit Bürgermeister Harald Preuner und Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
Historischer Standort und kooperative Entwicklung
Die Geschichte der heutigen Rauchmühle lässt sich zurückverfolgen bis ins Jahr 1330. Damals weit außerhalb des Stadtkernes gelegen, zählt das historische Industrieareal zum Zeitpunkt der Betriebsschließung im Jahr 2011 längst zum urbanen Teil Salzburgs. Mit der Stilllegung des Mühlenbetriebes startete unter Führung der PRISMA Unternehmensgruppe ein mehrjähriger, kooperativer Entwicklungsprozess mit Einbindung der Öffentlichkeit, Vertretern von Stadt und Land Salzburg sowie lokalen und internationalen Experten unterschiedlicher Disziplinen. Die Erhaltung bauhistorisch wertvoller Gebäude und Atmosphären, die Schaffung qualitätsvoller Wohn- und Arbeitsräume sowie das Angebot neuer Grünflächen in Form von renaturierten Bachläufen waren wesentliche Ziele der Entwicklung.
Partnerschaft PRISMA, Familie Rauch und Salzburg Wohnbau
Für die Umsetzung geförderter Mietwohnungen, als ein Ergebnis der kooperativen Entwicklung, erfolgte im Jahr 2016 die Auswahl und Einbindung eines gemeinnützigen Partners durch die Eigentümergesellschaft der PRISMA Unternehmensgruppe mit Familie Barbara und Bernhard Rauch. Die Wahl fiel auf die Salzburg Wohnbau, die seither für die Realisierung und Betreuung der geförderten Mietwohnungen am Quartier Rauchmühle verantwortlich zeichnet.
Quartier mit vielfältigen Qualitäten und Nutzungen
Die Planungen mit dem international renommierten Architektenteam, in Summe 6 Büros, haben zu einem sehenswerten Ergebnis geführt. Als Ergänzung zum historischen Industrieensemble Rauchmühle, den renaturierten Bachläufen der Glan und des Maxglaner Mühlbaches, wurden acht neue Baukörper nach Plänen des norwegischen Architekturbüros Helen & Hard errichtet. Am Standort entstanden insgesamt 223 Wohnungen, davon 78 freifinanzierte Miet- und Eigentumswohnungen, die von der PRISMA Unternehmensgruppe realisiert wurden und 145 geförderte Mietwohnungen, die die Salzburg Wohnbau errichtete.
Zukunftsweisendes Generationen-Wohnmodell
Die Mietwohnungen der Salzburg Wohnbau reichen entsprechend einem Generationen-Wohnmodell von 1-Zimmer-Einheiten mit rund 40 m² bis zu 5-Zimmer-Wohnungen mit bis zu 124 m². Dabei wurde auf durchdachte, lichtdurchflutete Raumkonzepte geachtet. 64 geförderte Mietwohnungen wurden bereits Ende 2020 fertiggestellt, die restlichen Einheiten wurden kürzlich von den Bewohnern bezogen. Die Errichtungskosten für die 145 Mietwohnungen, die in vier Bauteilen und im ehemaligen Maschinenhaus errichtet wurden, belaufen sich inklusive 120 Tiefgaragenplätze auf netto knapp 24 Mio. Euro. Rund die Hälfte davon wird vom Land Salzburg gefördert. Die Wohnungsvergabe erfolgte nach den Kriterien des Wohnungsamts.
Langfristiges Engagement der PRISMA und der Familie Rauch
Historisch wertvolle Bauteile, wie das alte Mühlhaus, der alte Silo und die Ceconi Villa verbleiben im Eigentum der PRISMA Unternehmensgruppe gemeinsam mit Familie Rauch. Diese werden bis zum Frühjahr 2022 zu modernen Arbeits- und Büroräumen umgebaut und langfristig vermietet. Der inhaltliche Schwerpunkt liegt dabei auf Unternehmen aus den Bereichen Digital- und Kreativwirtschaft. Ebenso verbleibt ein Neubau mit 12 freifinanzierten Mietwohnungen in der gemeinsamen Gesellschaft von PRISMA und Rauch und unterstreicht das langfristige Interesse der Projektpartner, die in Summe ca. 55 Mio. Euro am Standort Rauchmühle investieren.
Statement von Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer
„Das Ergebnis des Rauchmühlen-Wohnbauprojekts ist sehr gelungen und spannt einen ausgesprochen architektonisch-interessanten Bogen zwischen historisch wertvollen Beständen wie der „Ceconi Villa“ und einem modernen Quartier unterschiedlicher Wohnformen. Dabei wurde der Energieeffizienz, einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Energieversorgung, besonders Rechnung getragen. Rund die Hälfte der Errichtungskosten für die 145 Mietwohnungen wird vom Land gefördert. Ich freue mich, dass mit dem „Quartier Rauchmühle“ ein weiteres modernes Wohnbauprojekt erfolgreich umgesetzt werden konnte.“
Statement von Bürgermeister Dipl.-Ing. Harald Preuner
„Auf dem Areal der Rauchgründe, das nach der Absiedelung der Rauchmühle eine gewerbliche Brachfläche in bester Lage war, werden Wohnen und Flächen für gewerbliche Dienstleister sowie Startups vorbildhaft kombiniert. Nachdem bereits viele Bewohner eingezogen sind, lebt dieses Quartier nun erst richtig auf. Eine ansprechende Architektur und eine vorbildhafte Einbindung von Grünräumen und Gewässerläufen haben ein ansprechendes Ensemble entstehen lassen. Ich bedanke mich, angefangen von den Entwicklern über die Architekten, bis hin zu den Bauausführenden für diese sehr gute Leistung und wünsche mir, dass dieses Vorbild viele Nachahmer findet.“
Statement DI Bernhard Ölz, Vorstand PRISMA Unternehmensgruppe
„700 Jahre bewegter Geschichte des historischen Ensembles der Rauchmühle in Salzburg begegnen wir mit hohem Respekt. Wir sind uns der Verantwortung solcher Orte nicht nur bewusst, wir sehen in der Geschichte ein nicht ersetzbares Potential für die Gestaltung der Zukunft. Mit der Transformation der historischen Gebäude wird auch ein neuer, kräftiger Impuls für Salzburgs Digital- und Kreativwirtschaft ermöglicht. Mehrere Unternehmen haben sich bereits für den Standort entschieden. Die nun fertig gestellten Wohnbauten sind bereits lebendiger Teil des Quartier Rauchmühle.“
Statement von DI Christian Struber und Dr. Roland Wernik, Geschäftsführer Salzburg Wohnbau
„Es wurde hier ein urbanes, zukunftsweisendes und architektonisch ansprechendes Projekt umgesetzt. Die Grünflächen und Freiräume sind großzügig angelegt und auch Nachhaltigkeit spielt ein wichtiges Thema. Mithilfe der Wohnbauförderung ist es gelungen, leistbaren Wohnraum zu schaffen. Die Nettomiete für die von uns errichteten 145 geförderten Mietwohnungen beträgt 9,95 Euro pro Quadratmeter.“